Verhütung
Gerne beraten wir Sie über die Möglichkeiten der nicht-hormonellen und hormonellen Kontrazeption.
Nicht-hormonelle Kontrazeption
guter Schutz
Kondom | Kupferspirale |
schlechter Schutz
Diaphragma | Portiokappe | Symptothermale-Methode (Körperzeichen) |
Kondom
Das Kondom oder Präservativ sind die einzige Verhütung, welche auch vor Geschlechtskrankheiten schützt.
In den ersten 3 Monaten einer Beziehung sollte man immer Kondome verwenden. Möchte man danach auf eine andere Art der Verhütung wechseln, sollten sich beide Partner auf Geschlechtskrankheiten testen lassen (HIV, Hepatitis C, Syphilis, Chlamydien, Gonokokken).
Bitte nur offizielle Gleitmittel verwenden (wasserbasierte oder auf Silikon-Basis).
Leider schützen Kondome nicht optimal vor HPV. Wir empfehlen aus diesem Grund vor dem ersten Geschlechtsverkehr eine HPV-Impfung (Link auf den Blog).
Auch das beste Kondom kann während dem Geschlechtsverkehr wegen einer trocken Scheide reissen. Übrigens hat man in der Stillphase wegen eines Östrogenmangel gehäuft eine trockene Scheide.
Sollte ein Kondom platzen, kann die Pille danach die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft vermindern. Bitte melden sich bei uns oder bei der Notfallapotheke.
Kondomgrösse
Der Umfang des Kondoms sollte mindestens 10 % kleiner als der Penisumfang sein, damit das Kondom sicher sitzt und nicht reisst. Bei einem Penisumfang von 120 mm sollte der Kondomumfang also höchstens 108 mm sein.
Kupferspirale
Diaphragma
Das Diaphragma wird mindestens eine halbe Stunde vor dem Geschlechtsverkehr mit einer Spermien abtötenden Creme (Spermizid) bestrichen und tief in die Scheide geschoben, bis es zwischen hinterem Scheidengewölbe und vorderer Scheidenwand fixiert ist.
Zwischen dem Einsetzen des Diaphragmas und dem Geschlechtsverkehr dürfen nicht mehr als zwei Stunden vergehen, da das Spermizid sonst seine Wirkung verliert.
Spätestens nach 24 Stunden sollte das Diaphragma entfernt werden.
Portiokappe
Die Portiokappe wird über den Gebärmutterhals gestülpt. Dort saugt es sich fest und verhindert, dass Spermien über den Muttermundhals in die Gebärmutter gelangen. Die Verhütungskappe wird heute nur noch selten angewendet.
Die Anwendung der Portiokappe ist schwierig und verlangt viel Übung.
Die Portiokappe muss mindestens 30 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr auf ihrer Innenseite mit einem Spermien abtötende Creme eingestrichen werden und die Entfernung ist frühestens 6 bis 8 Stunden nach dem Verkehr erlaubt. Die Portiokappe kann theoretisch bis zur nächsten Periode auf dem Muttermund belassen werden.
Zyklus-Methode
Temperatur-Methode
Bei der Temperatur-Methode misst die Frau jeden Morgen um die gleiche Zeit an der gleichen Stelle ihre Körpertemperatur und schreibt den Wert auf. Ziel ist es, die Tage nach dem Eisprung zu erkennen: In der ersten Zyklushälfte liegt die Temperatur niedriger und steigt nach dem Eisprung um 0.2 Grad Celsius an. Ist sie an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen höher als in den sechs Tagen davor, hat der Eisprung stattgefunden und die unfruchtbaren Tage beginnen.
Zervixschleim-Methode
Bei dieser natürlichen Verhütungsmethode werden die fruchtbaren Tage durch den Ausfluss am Scheidenausgang bestimmt. Während des Zyklus verändert sich der Zervixschleim:
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Vor dem Eisprung: von klebrig-trüb zu flüssig-klar
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Nach dem Eisprung: eher klebrig-trüb
Die Frau muss die Entwicklung der Schleimbildung also genau beobachten und kann nach einiger Zeit erkennen, wann der Eisprung stattgefunden hat.
Muttermund-Methode
Führen Sie einen Finger (zum Beispiel beim Duschen) in Ihre Scheide ein, so können Sie die Veränderungen des Muttermundes während des Zyklus ertasten:
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Nach der Menstruation: Der Muttermund ist geschlossen und fühlt sich fest an. Zu diesem Zeitpunkt ist er gut tastbar, da er tiefer in die Scheide ragt.
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Um den Eisprung herum: Wenn die fruchtbaren Tage bevorstehen, öffnet sich der Muttermund, wird weich. Der Muttermund ist auch schwieriger zu ertasten, da er wieder höher sitzt.
Kombiniert: Die Symptothermale Methode
Die Temperatur- und Zervixschleim-Methode werden bei der Symptothermalen Methode kombiniert. Dabei misst die Frau jeden Morgen zur gleichen Zeit ihre Aufwachtemperatur und beobachtet zugleich täglich Farbe und Konsistenz des Zervixschleims. Noch besser ist es, zusätzlich auch den Muttermund zu untersuchen. So kann die Frau feststellen, wann der Eisprung stattfindet, wann er vorbei ist und die unfruchtbaren Tage beginnen.
Links
Hormonelle Kontrazeption
Ovulations-Hemmer | Verhütungs-Pflaster | Minipille | Verhütungs-Ring |
Ovulations-Hemmer
Die Kombinationspille enthält eine Wirkstoffkombination aus den 2 weiblichen Hormonen Östrogen und Gestagen.
Die Kombinationspille schützt dreifach:
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sie unterdrückt den Eisprung
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sie verhindert die monatlich stattfindende Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals
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sie unterdrückt den monatlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
Vorteile
- weniger Schmerzen
- weniger Blutverlust
- weniger Eierstockzysten
- stabiler Zyklus mit Möglichkeit der Verschiebung der Periode
- bessere Hautqualität
- Abschwächung der Körperbehaarung
Nachteile
vorübergehende Nebenwirkungen
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Zwischenblutungen
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leichte Kopfschmerzen
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Brustspannen
andauernde Nebenwirkungen
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Stimmungsschwankungen
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vermindertes Sexualverlangen
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Gewichtszunahme durch vermehrten Appetit
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schwere Beine
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Übelkeit
Thrombose-Risiko
Korrekt und regelmäßig eingenommen hat die Kombinationspille eine sehr hohe schwangerschaftsverhütende Wirkung von 99%.
Die schwangerschaftsverhütende Wirkung kann durch das Vergessen der Einnahme, Erbrechen, Darmkrankheiten mit schwerem Durchfall oder die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel verringert werden.
Kombinationspillen werden nach einem festen Schema eingenommen: 21 Tage lang je eine Pille, dann 7 Tage Pause.
Beim erstmaligen Pillen-Start beginnen Sie mit der Einnahme der 1. Pille am 1. Tag Ihrer Periode.
Drücken Sie die erste Pille am entsprechend gekennzeichneten Wochentag heraus. Wenn zum Beispiel Ihre Periode am Montag beginnt, nehmen Sie die erste Pille der Packung aus dem mit “Mo” bezeichneten Feld, indem Sie die Tablette durch die Folie drücken.
Nehmen Sie 21 Tage lang täglich eine Pille und folgen Sie dabei der Pfeilrichtung auf der Packung.
Schlucken Sie die Pille unzerkaut mit etwas Flüssigkeit - möglichst zur gleichen Uhrzeit.
Tipp: Damit Sie täglich an die Einnahme denken, können Sie zum Beispiel die Pillenpackung im Zahnputzbecher aufbewahren oder einen täglichen Handy-Alarm stellen.
Sind alle 21 Pillen der Packung eingenommen, nehmen Sie 7 Tage keine Pille ein. Am 2. bis 4. Tag nach der letzten Pilleneinnahme setzt die Periode ein.
Und so geht’s weiter
Starten Sie mit der Einnahme der Pille aus der nächsten Packung am gleichen Wochentag wie bei der ersten Packung, unabhängig davon, ob die Periode noch anhält oder nicht.
Ab wann wirkt die Pille?
Wenn Sie die Pille wie beschrieben einnehmen, besteht der Empfängnisschutz vom ersten Tag der Einnahme an. Auch während der 7 einnahmefreien Tage sind Sie vor einer Schwangerschaft geschützt.
Zwischen der Einnahme von 2 Tabletten müssen 24 Stunden liegen. Wenn Sie Ihre Pilleneinnahme mehr als 12 Stunden zu spät, also nach 36 Stunden oder noch später einnehmen, dann dürfen Sie auf die schwangerschaftsverhütende Wirkung der Pille nicht mehr vertrauen.
Hinweis: Es gibt auch Kombinationspillen, die ein 24-Tage Einnahmeschema, bzw. ein 26 und 28 Tageschema haben. Wenn Sie eine dieser Pillen einnehmen, lesen Sie die Gebrauchsinformation der jeweiligen Pille sorgfältig durch.
Risikofaktoren:
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Rauchen und Pille
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Bluthochdruck und Pille
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Übergewicht und Pille.
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Wenn Sie rauchen, sollten Sie sich entscheiden: Pille oder Rauchen!